Wehmut

Die letzte Wäscheladung läuft, ich schaue auf meine offenen Koffer und denke „mehr brauchst eigentlich doch gar nicht!“. Wieso zurück? Die Brust schnürt sich zusammen, der Kloß im Hals sitzt. Fest. Völlig in Gedanken und abwesend schlender ich durch das Haus und suche meine letzten Sachen zusammen. Meine Blicke lasse ich durch jedes Zimmer wandern und stelle immer wieder fest, dass ich nicht nach Hause fliege, sondern gerade mein Zuhause verlasse.

Und da sind sie auch schon, die Wehmutströpfchen, die sich langsam ihren Weg aus meinen Augen suchen. Reisende soll man nicht aufhalten, sagt man. Aber wer will schon reisen? Ich nicht. Und dennoch habe ich derzeit keine andere Wahl. Man soll nicht an morgen denken. Aber leider sind meine Gedanken Herr der Lage und die denken gerade schweren Herzens.

Ich habe wundervolle Wochen verbracht mit der ganzen Lebefamilie. Die Zeit war lustig, fröhlich, verfressen und auch alltäglich. Danach sehne ich mich. Alltag mit der Familie. Das hört sich wahrscheinlich für Euch ziemlich bescheuert an, aber mehr brauch ich nicht, um glücklich zu sein. Wir haben alle auf’s Neue festgestellt, dass wir eine tolle Familie sind. Zwar nicht ganz normal, aber wer will schon normal sein?

Ich entdecke mein Paar Ohrringe auf dem Sideboard, nehme sie sanft in die Hand und laufe lustlos die Treppe hoch, um sie in das Schmuckkästchen zu legen, das auf der Wäsche im Koffer liegt. Mein Blick wandert auf das große Bett. Natürlich denke ich an die vergangenen Nächte und ein kleiner Lichtstrahl berührt mein Herz. Das Lächeln in meinem Gesicht erstarrt, als ich meinen Kopf drehe und das Reisegepäck wieder im Blickfeld habe.

Das Gepäck. Ich hasse es. Ich sehne mich nach dem Tag, an dem ich meine Koffer zum letzten mal auspacke und am Hafen auf den Container warte…..

Bedtimestories

Ja, ich erzähle Euch jetzt mal, wie die nächste Woche bei den Lebemenschen aussehen wird. Kurz und knapp. Ein Kind bei Omma im Bett, eines in seinem eigenen, in royalblauem Satin gebettet und Mann und ich?  :-O

Äh. Ja. Wir haben ein großes Schlafzimmer mit zwei ausziehbaren Couchsofas, die es ausgeklappt mit viel Glück auf 1,40 m bringen. Er an einer Wand, ich an der anderen.

Mutter meint, „sicher ist sicher“, ich sage dazu nur:

Bauchnabel passt immer auf Bauchnabel!  😛

Aber ich bin ja ein gutes Weibchen und sehe auch hier wieder nur Vorteile! *hüstel*  (H)

(via Web)

In diesem Sinne, Packen ist angesagt, dann geht es erstma für ne Woche gen Süden in Mutties Heimat. Danach in die andere Heimat und da gibt es dann auch wieder ein ordentliches Bett!

YESSSSS! (Y)

Projekt Lebefrau Update 9

Einige Tage sind nun nach der OP vergangen und was soll ich sagen? Der Finger macht mir weniger zu schaffen, als das Handgelenk, aus dem sie das Knochenmark entnommen haben. Ich bin guter Dinge, am Montag werden die Fäden gezogen, in zwei Wochen darf ich die Schiene stundenweise weglassen (beim Lesen oder TV schaun) und irgendwann krieg ich auch die rote Jodplempe vonner Hand!

Mein Dank für das ganze Managen letzte Woche gilt absolut meinem Lebemann. Er hat alles perfekt gewuppt und die Mini-Flüsterer und ich wollten ihn nicht mehr gehen lassen. Er hinterlässt jedes mal ein Riesenloch, wenn er wieder gen Süden muss. Aber dessen sind wir uns bewusst. Wir arbeiten dran.

Die Decke fällt mir auf den Kopf, da bin ich ehrlich. Seit über 20 Jahren bin ich ein Arbeitstier und so lange war ich noch nie am Stück zu Hause. Ich bin nunmal keine Müslimami auch wenn die Jungs sagen, dass sie es schön finden, wenn das Mittagessen frisch um 13 Uhr auf dem Tisch steht verwöhnte Bälger!.

Nun gilt es noch ein paar Wochen auszuhalten. Das schaff‘ ich. Dann heißt es zu Papa an’s Grab. Das ist für mich eines der wichtigsten Dinge, die in den nächsten Monaten anstehen. Ich sehe mich jetzt schon in’s Dorf Richtung Mum fahren, aber eine Straße vorher in Richtung Friedhof abbiegen. Wie immer, wenn ich in die Heimat fahre. Es ging immer zuerst auf den Friedhof. Haltet mich für bescheuert, aber ich war immer ein Papakind. Er fehlt.

Ich glaube, ich höre jetzt auf mit Schreiben, sonst wird es zu sentimental. Sorry.

Schatz, ich danke Dir für den Halt, für die Motivation und für den Esprit, den Du in unserer Familie versprühst.

Ich liebe Dich!

Projekt Lebefrau Update 8

So.

Um Euch mal auf dem laufenden zu halten und Euch einen kleinen Einblick zu gewähren in die abstruse Welt der Lebefrau gibt es mal wieder ein Update.

Nach fast zwei Monaten wirklich ekligen Schmerzen in meinem Finger kann ich ihn langsam wieder beugen und bewegen. Leider bleibt mir das Glück nicht lange hold, denn am Montag geht’s endlich unter’s Messer! Ich war noch nie so lange „arbeitslos“ und ich kann Euch sagen, das Nixtun ist definitiv nix für mich. Die Decke fällt mir auf den Kopf und man wird lahmarschig, faul und demotiviert. Also für’n Arsch!  🙁

Zum Glück wird Lebemann die nächste Woche an meiner Seite sein, bzw. an der Seite der restlichen zwei Männer der Lebefamilie, während ich mir im Krankenhaus ganz genau die süßen, knabenhaften Pfleger anschauen werde. Aber wahrscheinlich werde ich von dicken, fetten, bärtigen Olga’s gepflegt. Egal, hauptsache, sie sind nett und geben mir genug Dope!  😛

Die Fingerkuppe wird also mit einem kleinen Schnitt geöffnet und der Spezialist nennt es eine „Ausräumung“. Dem Tumor wird der Garaus gemacht und aus dem Beckenkamm wird mir für den Wiederaufbau des Fingers Knochenmark entnommen. Hört sich eklig an, ist auch so. Danach ist es wieder vorbei mit der bisherigen, eingeschränkten Mobilität des Fingers, fängt der Scheiß von vorne an. Schmerzen, Schiene, Dope.  ;-(

Und damit fängt auch wieder die Qual des Alltages an. Herausforderungen, wie den Bobbes abwischen, Tampons geht dann mal auch gar nicht, dem Paketboten den Erhalt von Paketen quittieren,  Schuhe zubinden, das Rasieren, Schminken, Zähne putzen (ok, das geht so halbwegs mit links) oder Haare waschen und zurecht machen. Da fehlt noch jede Menge massig, aber Ihr könnt es ja testen: Verbindet Euch mal den rechten Zeigefinger für 24 Stunden und sagt dann mal bescheid!  :-S

Ich hoffe, dass alles erfolgreich verlaufen wird, dass der Finger nach der OP irgendwann wieder 100% funktionstüchtig sein wird (das kann lt. Arzt allerdings ein gutes Jahr dauern) und das Wichtigste:

Dass ich endlich wieder arbeiten gehen darf!!!

Meine drei Lebemänner schmieden natürlich jetzt schon Pläne, was sie während meiner Abwesenheit tun werden. Ich ahne Böses! Es werden Orgien gefeiert und Lebemann steckte mir nebenbei, dass er sich wohl neben dem ganzen Pizza- und Burgerfrass heimlich Salat reinpfeiffen wird *hehe*. Bin mal gespannt, ob sie an mich denken, mich mal neben ihren Plänen auch besuchen (Lebemann so: Ach ja, da war ja noch was!“)?  😉

Egal wie es wird, Leute drückt mir bitte die Daumen und den Ärzten werde ich sagen, sie brauchen bei der Materialentnahme am Becken nicht geizen!  (H)

Psychotest – Ist Lebemann mein Traummann?

Wir Frauen neigen ja dazu, hier und da mal so ein Psycho-Test in einer Zeitung oder im WWW zu machen. Wieso? Ganz einfach, um uns „bestätigt“ zu fühlen. So sieht’s nämlich aus. Und Lebefrau gehört natürlich auch zu dieser Spezie.  (H)

Bei meinem Test ging es darum, ob ich meinen Traummann habe oder so. Stolz präsentierte ich das Ergebnis meinem Lebemann:

test, ob du mein traummann bist. ergebnis:

24 PunkteGlückwunsch.

Sie haben sich ein Prachtexemplar an Land gezogen. Null Macho, aber Frauenkenner und -versteher. Er ist Ihnen gegenüber immer aufmerksam und darum würde ihm auch nie entgehen, wenn Sie eine neue Frisur haben. Gerne überrascht er Sie gelegentlich mit kleinen Aufmerksamkeiten oder netten Komplimenten. In der Partnerschaft sind Sie gleichberechtigt und entscheiden gemeinsam, wohin sie in den Urlaub fahren oder welcher Film im Fernsehen geguckt wird. Hier haben Sie wirklich einen Partner fürs Leben gefunden. Aber ruhen Sie sich nicht auf Ihrem Glück aus. An einer guten Partnerschaft müssen Sie beide arbeiten, dann hält’s ein Leben lang.

hihi  😀

Hm. Ich hoffte auf schnulziges „Ja, mein Schatz, jetzt weißt Du bescheid“ oder so was in der Art, aber NEEEEIIIIN, meistens kommt es anders und zweitens als man denkt. Lebemann war so gar nicht der Meinung und meinte furztrocken:

der test passt nicht.

schon die erste frage:

„Sie zeigen Ihrem Partner Ihr neues Kleid. Was sagt er dazu?“

da fehlt „egal wie es aussieht, zieh dich aus.“  😀

Pfff!!! MÄNNER!!!  😛

Ach so, Mädelz, zum Test geht es HIER lang!  😉

Gestresst!

  • mindestens 4 Stunden Wartezeit um ’nen OP Termin auszumachen
  • ungeduldige Kinder
  • Decken, die einem auf den Kopf fallen
  • Angst
  • Sehnsucht
  • Langeweile
  • nix tun
  • Familiendramen
  • urlaubsreif
  • CUV
  • stockende Projektplanung
  • Schnauze voll
  • aber so was von!

Projekt Lebefrau Update 7

Es geht in die heiße Phase.  (H)

Mittendrin statt nur dabei!  😀

Drückt die Daumen. Aber sowas von, wenn Ihr weiter up to date bleiben wollt und das Ganze hier seinen richtigen Lauf nehmen soll!

Mehr gibt’s bald. Oder auch nicht, wer weiß das schon?  😉

Topless Holiday

Huhu Ihr Lieben!

Ganz kurz nur, weil der Finger doch noch nicht mag, wie ich…

Koffer ist weg, Urlaub ist zu Ende, Kind 1 für ne Woche in UK. Von 0 auf 100 in 0,00001 Sekunden.

Bin Urlaubsreif….  :-O

Was den doofen Finger betrifft: In ca. vier Wochen soll die OP stattfinden. Hab jetzt schon die Hosen voll. Echt jetzt. Hier mal ein kleiner Blick mit ohne Schiene.

Aber nicht nur der Finger kann fast oben ohne…..  (H)

Und alles andere bleibt unter Verschluss!  😉

Es war soooooo schön! *hachz*  (L)